Für die Informationsverarbeitung ist die Großhirnrinde, die im Gehirn den meisten Platz einnimmt, zuständig. Die Großhirnrinde besteht aus zwei Hälften, die unterschiedliche Funktionen haben.
Die dominante Hälfte, im Allgemeinen, die linke, hat mit Logik, Sprache und Mathematik zu tun, die rechte gilt als Sitz von Imagination, Kreativität und Intuition.
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Erwiesenermaßen regt das Visualisieren die rechte Hälfte an, die bei westlichen Menschen oft unzureichend genutzt wird.
Möglicherweise "schickt" das Erzeugen geistiger Bilder Botschaften von der Großhirnrinde zum autonomen Nervensystem - das "unwillkürlich" automatische Körperprozesse steuert zum Beispiel Körpertemperatur, Herzschlag, Verdauung - und via Hirnanhangdrüse auch zum Hormonsystem.
Es ist nicht klar, wie die Vorstellungskraft diese Prozesse beeinflusst.
Die medizinische Sicht
Studien zeigen, auch wenn die Körper-Geist-Verbindung wissenschaftlich noch nicht geklärt werden kann, dass das Visualisieren eine wertvolle Technik zum Stressabbau ist.
Der Körper findet offenbar Möglichkeiten, Disharmonien zu überwinden, wenn die Vorstellungskraft zur Beeinflussung dieser automatischen Prozesse eingespannt wird.
Visualisieren tut der Gesundheit gut, da es die Entspannung fördert und Stress abbaut.
Eine positive Einstellung kann die Wirksamkeit verbessern.
Aktives und passives Visualisieren
Als Erstes erfolgt die passive bzw. die rezeptive Visualisierung. Der Klient lässt in entspannter Verfassung ein Bild in sich aufsteigen, dass in allen Einzelheiten untersucht wird, einschließlich der mit ihm assoziierten Sinneswahrnehmung wie Düfte und Töne, dies kann Hinweise auf unbewusste emotionale Probleme aber auch Lösung geben und die Selbsterkenntnis fördern.
Das aktive Visualisieren ist die zweite Variante. Sie wählen dabei ein Bild, dass direkt mit einem bestimmten emotionalen oder körperlichen Problem zu tun hat und sich darauf konzentriert. Sie sind zum Beispiel gestresst, so ist es sehr entspannend, sich ruhige, friedliche Szenen auszumalen.
Sie können jedoch beim aktiven Visualisieren noch sehr viel weiter gehen. Zum Beispiel können Sie sich vorstellen, dass in Ihrem Körper ein Kampf stattfindet, an dem Sie sich aktiv beteiligen. Am Ende werden Sie triumphierend miterleben, wie Sie den Feind besiegen und dieser den Körper verlässt.