Almanache gehören zu den ältesten schriftlichen Hilfsmitteln der Menschheit. Sie vereinten astronomische Beobachtungen, religiöse Hinweise, Wettervorhersagen und praktische Alltagstipps. Schon die alten Ägypter vermerkten darin wichtige Festtage, während die Griechen Glücks- und Unglückstage bestimmten. Später im Mittelalter fanden sich Tabellen mit den Bewegungen der Planeten und den Konstellationen der Sterne.
Mit dem Buchdruck wurde der Almanach ab Mitte des 15. Jahrhunderts zu einem Massenphänomen. Zum ersten Mal konnte ein breites Publikum auf diese wertvollen Informationen zugreifen. Die Inhalte erweiterten sich stark: Neben Kalenderdaten wurden auch astrologische Ratschläge, Zukunftsvisionen und moralische Hinweise aufgenommen. Berühmte Autoren wie Nostradamus nutzten den Almanach, um in poetischer Form über die Zukunft zu schreiben. Im 17. Jahrhundert wiesen englische Almanache sogar Vorhersagen über Naturkatastrophen oder politische Ereignisse auf - ein Ausdruck des menschlichen Drangs, Unsicherheiten durch Wissen oder Glauben zu kontrollieren.
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Nutzen und gesellschaftliche Bedeutung
Im Alltag waren Almanache unverzichtbar. Besonders für Bauern und Fischer waren die Vorhersagen über Wetter, Mondphasen oder Ebbe und Flut von unschätzbarem Wert. Sie halfen, die richtigen Zeitpunkte für Aussaat, Ernte, Fischfang oder Viehzucht zu bestimmen. Damit boten sie Sicherheit in einer Zeit, in der Naturereignisse über Wohlstand oder Missernte entschieden.
Darüber hinaus wurden Almanache zu einer Art Gesprächsbuch. Familien und Dorfgemeinschaften lasen die Vorhersagen, tauschten Erfahrungen aus und diskutierten über die Genauigkeit. Im 19. Jahrhundert wandelte sich der Almanach schließlich zur Volksliteratur, die neben praktischen Tipps auch moralische Gebote, Lebensweisheiten und unterhaltsame Anekdoten enthielt.
Berühmte Beispiele und Horoskope
Besonders populär wurden zwei amerikanische Ausgaben: der "Old Farmer?s Almanac" (1792) und der "Farmer?s Almanac" (1812). Beide behaupteten, ihre Vorhersagen stützten sich auf geheime, streng gehütete Formeln. Während der eine magnetische Stürme der Sonne als Ursache des Wetters sah, nutzte der andere eine Mischung aus Mathematik und Astrologie. Bemerkenswert war die Trefferquote ihrer Wetterprognosen: Mit bis zu 80 Prozent Genauigkeit über ein Jahr im Voraus gewannen sie großes Vertrauen.
Mit der wachsenden Beliebtheit entwickelten sich auch Horoskope aus den allgemeinen Sternendeutungen. Herausgeber wurden zunehmend persönlich aufgesucht, um individuelle Vorhersagen zu erstellen. Durch Zeitungen und später das Radio erreichten Horoskope noch mehr Menschen. Bald entstanden Bücher zu den Sternzeichen, und Amulette für jedes Tierkreiszeichen wurden als Glücksbringer beworben. Damit schuf der Almanach nicht nur Wissen und Orientierung, sondern auch einen neuen Markt für astrologische Dienstleistungen - ein Einfluss, der bis heute spürbar ist.
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