Die sogenannte Flammenschrift zählt zu den eindrucksvollsten Symbolen der Bibel. Sie geht zurück auf die Geschichte des Königs Belsazar von Babylon, die im Alten Testament überliefert ist. Während eines üppigen Festmahls, bei dem der König mit seinen Gästen aus Gefäßen trank, die einst aus dem Tempel von Jerusalem geraubt worden waren, erschien plötzlich eine geheimnisvolle Schrift aus flammendem Licht an der Wand. Diese unheimliche Botschaft kündigte nichts Gutes an. Sie sollte Belsazars Ende besiegeln - noch in derselben Nacht.
Heinrich Heine griff diese Geschichte auf und machte sie 1827 in seinem berühmten Buch der Lieder einem breiten Publikum bekannt. Seine dichterische Gestaltung führte dazu, dass sich der Begriff Flammenschrift auch in der Literatur verankerte und zu einem Synonym für eine unheilvolle, warnende Botschaft wurde. In der biblischen Überlieferung ist die Rede von einem Menetekel - einem Zeichen, das über das Ende einer Epoche oder Herrschaft hinausweist.
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Kunst und Religion im Spiegel der Flammenschrift
Die Szene der Schrift an der Wand faszinierte nicht nur Theologen und Literaten, sondern auch Künstler. Besonders berühmt ist das Gemälde Das Gastmahl des Belsazar von Rembrandt van Rijn. Mit meisterhafter Dramatik zeigt es den Augenblick, in dem die Gäste erschrocken innehalten, während die Flammenschrift an der Wand aufglüht. Man spürt im Bild die Mischung aus Festfreude, Übermut und plötzlich hereinbrechender Furcht.
Religiös betrachtet steht die Szene für den Missbrauch von Heiligem und die Vergänglichkeit von Macht. Belsazar hatte durch die Entweihung der Tempelgefäße nicht nur das jüdische Volk beleidigt, sondern auch Gott selbst herausgefordert. Babylon, das in der Bibel oft als Ort des Unglaubens und der Sünde bezeichnet wird, wurde damit zum Symbol für menschliche Hybris, die schließlich bestraft wird.
Daniel als Deuter des göttlichen Urteils
Als die geheimnisvollen Zeichen an der Wand erschienen, war niemand in der Lage, sie zu verstehen. Erst der Prophet Daniel wurde herbeigerufen, um die Worte zu deuten. Es handelte sich um die rätselhaften Begriffe "Mene mene tekel u-parsin", vermutlich in aramäischer Sprache. Daniel erklärte ihre Bedeutung als göttliches Urteil: "Gezählt, gewogen und zerteilt" - das Reich Belsazars war gezählt und für beendet erklärt.
Noch in derselben Nacht fand die Prophezeiung ihre Erfüllung: Der König wurde ermordet, und sein Reich zerfiel. Diese dramatische Erzählung machte die Flammenschrift zu einem Sinnbild für Vergänglichkeit, göttliche Gerechtigkeit und die unausweichliche Macht des Schicksals. Bis heute gilt der Begriff Menetekel als Synonym für ein unheilvolles Zeichen, das zum Umdenken mahnt.
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