Spiritueller Humbug oder fester Bestandteil des alltäglichen Lebens - mit dem Begriff Guru wird wohl ganz unterschiedlich umgegangen, je nachdem in welchen Breitengraden wir uns befinden. Gilt der Guru im Buddhismus, Hinduismus oder Sikhismus als "Lehrer", so wird der Begriff im westlichen Sprachgebrauch eher abwertend für den Anführer einer Sekte gebraucht. Des Weiteren werden allerdings auch Fachleute damit bezeichnet, die sich in einem bestimmten Thema sehr gut auskennen und mit jahrelanger Erfahrung und ausserordentlicher Ausstrahlung aufwarten können. Der Begriff Guru ist somit in den westlichen Breitengraden nicht so weit verbreitet, wird aber vermehrt für die vorgenannten Bereiche aufgegriffen.
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Gurus im Buddhismus, Hinduismus und Sikhismus
Buddhismus (hauptsächlich im tibetischen Buddhismus auf Basis der Mahayana-Tradition): Guru, auch spiritueller Meister oder Lama (aus dem Tibetischen) genannt. Diesen Titel gibt sich kein Lehrer selbst, sondern dieser wird immer von seinem Schüler, der die Überlieferungslinien und Unterweisungen annimmt und für sich umsetzt, in diesen Status erhoben.
Eine interessante Definition der Begriffsbedeutung des Gurus stellte der 14. Dalai Lama, Tendzin Gyatsho, auf. Seine Aussage "Um die Bedeutung eines Gurus einschätzen zu können, verlasst Euch auf seine Lehren. Bringt ihnen keinen blinden Glauben entgegen, aber auch keine blinde Kritik."
Hinduismus: "Verleiher des Wissens", Vidya oder auch "Vertreiber der geistigen Dunkelheit", Avidya - so die Interpretation des Begriffes Guru. Die religiöse Erziehung des Sohnes durch seinen leiblichen Vater, so der Ursprung der Bezeichnung. Im Laufe der Zeit änderte sich dies jedoch und Spezialisten der Religion, welche auch als Acarya (Lehrer)-Guru bezeichnet wurden, übernahmen diese Rolle um zu unterrichten.
In alten hinduistischen Traditionen, wie beispielsweise Bhakti Yoga, Tantra, Yoga oder Vedanta, lebt der Guru in seiner Rolle im herkömmlichen Sinne weiter.
Sikhismus: Im Sikhismus werden die Mitbegründer dieser religiösen Gemeinschaft und Menschen, die an der Weiterentwicklung und Veröffentlichung beteiligt waren, als Guru bezeichnet.
Zwischen 1469 und 1708 gab es 10 berühmte Gurus. Belegt ist nicht, dass es nach dem 10. Guru tatsächlich keinen weiteren mehr gab, obwohl dieser keinen weiteren leiblichen Nachfolger hervorbringen werde, wie er verlautbaren liess.
Brauchen wir wirklich einen Guru?
Ob wir nun tatsächlich einen Guru brauchen oder ob wir dies für absoluten Humbug halten, bleibt wohl die persönliche Entscheidung jedes einzelnen. In vielen Religionen wird diese Tradition auch heute noch fortgeführt und gilt als ein Teil dieser Kultur. Wie die Entwicklung in der westlichen Welt weitergeht, wird sich wohl im Laufe der Zeit zeigen. Rechtliche Hinweise
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