Der Islam gilt nach dem Christentum als eine der größten Glaubensgemeinschaften der Welt. Heute sind Muslime mit weit mehr als 1, 8 Milliarden Gläubigen und mehr als 56 islamistischen Staaten fast in allen Ländern der Welt vertreten.
Mohammed gilt als der Religionsstifter, der im 7. Jahrhundert nach Christus durch angeblich göttliche Offenbarung den Islam begründet hat. Neben der Religion, die durch seine prophetischen Aussagen im Koran niedergeschrieben wurden, entstand zudem ein umfassendes Rechtssystem, die Scharia.
Zu den monotheistischen, abrahamitischen Religionen zählt der Islam. Im Laufe der späteren Geschichte wurden ergänzend zum Koran die Hadithen verfasst.
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Der Koran
In einer unnachahmlichen Reimform ist im Koran die Heilige Schrift eine Offenbarung an Mohammed zusammengefasst. 114 Suren, also einzelne Abschnitte, enthalten verschieden lang unterteilte Verse. Der Koran ist in seiner sprachlichen Ausdrucksform ein phänomenales Werk, welches die arabische Sprache wundervoll reflektiert. Als Meisterwerk arabischer Sprache und Dichtung gilt der Koran.
Das koranische Arabisch wurde bis heute als Sprachvorbild erhalten, während sich die Sprache der Bibel zum Beispiel signifikant im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Auch ist diese sprachliche Konstante der Grund, warum Übersetzungen des Korans immer nur bedingt korrekt sein können, weil die Sprachen selbst teilweise der arabischen Ausdrucksfähigkeit nicht genügen.
Die Glaubenslehre
Nur die Schriftgelehrten waren zu der Zeit Mohammeds fähig, lesen und schreiben zu erlernen. Laut geschichtlicher Überlieferung war Mohammed ein Analphabet, weshalb die Glaubenslehre die Auffassung vertritt, dass ihm die Suren direkt von Erzengel Gabriel diktiert wurden, die er danach rezitiert habe.
Zunächst wurden die Suren alle auswendig gelernt und erst im Laufe von 22 Jahren wurde der Koran komplett niedergeschrieben. Die Propheten, die im Koran Erwähnung finden, heißen Adam, Jesus, Mose, Noah, Josef und Abraham. Der Koran nimmt somit direkten Bezug auf das Alte Testament und die christliche und jüdische Religion. Die Bezeichnung des islamischen Gottes ist Allah.
Koranübersetzungen
Laut islamistischen Theologen scheint eine fehlerfreie Übersetzung nicht machbar zu sein, da die sprachlichen Unterschiede allein bereits eine Interpretation der Aussagen im Koran bedeuten.
Um den Islam studieren zu können, sollte man der arabischen Sprache mächtig sein, weil es ansonsten zu Fehlübersetzungen kommen könnte. Trotzdem wurden im 19. Jh. verschiedene Übersetzungen des Korans versucht. Bis heute ist die deutsche Übersetzung nur eine ungefähre deutsche Version, da die Sprachen nicht eins zu eins übertragen werden können.
Der Islam ist so aufgebaut, dass fünf Regeln bindend für jeden Muslim sind und als Grundlage der Religionsausübung dienen. Diese nennt man die "Säulen des Islam".
Diese sind: - das öffentliche Glaubensbekenntnis - das vorgeschriebene Gebet - die soziale Spende - das Ramandan-Fasten - die mekkanische Wallfahrt.
Die Shahada, Ramandan und vieles mehr
Die Shahada
Das islamische Glaubensbekenntnis muss vor zwei muslimischen Zeugen vorgetragen werden, um sich zum Islam zu bekennen. Somit bezeugt man, dass Allah der einzige Gott und Mohammed sein Prophet ist. Sobald man die Shahada vor zwei Zeugen gesprochen hat, ist man unwiderruflich zum Islam konvertiert.
Der Ramadan
Einmal jährlich muss das rituelle Fasten erfolgen. Während des Ramadans haben Muslime einen strikten Verzicht auf Nahrung einzuhalten. Dieser Verzicht gilt von Beginn der Dämmerung am Morgen bis zum vollständigen Sonnenuntergang. Es wird hierbei sowohl auf Essen, Trinken wie auch Rauchen verzichtet. Es ist zudem untersagt, dass man den Geschlechtsakt ausübt. Der Ramadan endet nach einem Monat mit der Feier des Fastenbrechens.
Durch den Engel Gabriel an Mohammed wurde der Beginn des Islams verkündet. Die Offenbarungen des Engels wurden um 613 auch öffentlich vorgetragen. Mohammed verbündete sich ab 620 mit einer Gruppierung in Medina, die sich zum Islam bekannte und Mohammed eingeladen hatte.
Dieser Einladung folgte Mohammed und damit begann auch die islamische Zeitrechnung mit 620 als erstem Jahr. Durch zahlreiche militärische Einsätze begann der Siegeszug des Islam, welcher bis heute seine Fortsetzung findet.
Verschiedene Strömungen hat der Islam, die zum Teil heftig zerstritten sind und sich gegenseitig die Eigenschaft des Muslim-Seins aberkennen. Es gibt neben Schiiten und Sunniten noch diverse weitere Unterformen des Islam. Ein Großteil der Muslime folgt dem sunnitischen Glauben. Ca. 85 Prozent der Muslime sind Sunniten. Eine Hadithen-Sammlung betrachten die Sunniten als kanonisch, die man die sechs Bücher nennt.
Der Islam steht im Zentrum der Kritik, da die Überlieferung davon spricht, dass Mohammed ein Kind geheiratet hat. Des Weiteren ist die Heirat von bis zu vier Ehefrauen für Menschen aus anderen Kulturen, in welchen selbst Bigamie strafrechtlich belangt wird, kaum vorstellbar.
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