Es geht bei der klassischen Alchemie allgemein darum, etwas Niederes in etwas Höheres zu verwandeln. Im Prinzip kann dies auch auf den Menschen übertragen werden, weil auch er soll transformiert werden. Allerdings ist diese Veränderung nicht in einem Schritt möglich. Es handelt sich vielmehr um einen langwierigen Prozess.
Sie können sich die Welt als einen Spiegel vorhalten, Sie werden dann die fehlenden Anteile Ihrer Persönlichkeit erwecken und annehmen. Begegnen wir in unserem Leben Hindernissen, werden diese uns zu mehr Stärke verhelfen und fördern die Erneuerung. Doch damit Ihre Verwandlung gelingen kann, sollten Sie die Alchemie als grundlegende Philosophie ansehen, um sich künftig selbst zu verwirklichen.
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Alchemie ist Wissenschaft und Kunst zugleich.
Wenn Sie an Alchemie denken, kommt Ihnen vermutlich in den Sinn, dass diese Kunst Metalle veredelt. Doch die Alchemie kann man vielmehr als philosophisches System ansehen, das den Geheimnissen des Lebens und der Schöpfung auf den Grund geht. Es ist dem Alchemisten daran gelegen, die Balance zwischen dem Makrokosmus des Alls und dem Mikrokosmos von uns Menschen herzustellen. Die Alchemie ist bereits im Frühchristentum als Wissenschaft entstanden, die sich mit den verschiedenen Stoffen der Materie befasste. Im engeren Sinne geht es darum, ihre Eigenschaften zu erforschen und sie letztendlich umzuwandeln.
Die Weiterentwicklung der klassischen Alchemie.
Paracelsus wandte die Alchemie im 16. Jahrhundert dann auch zu medizinischen Zwecken an. Er stellte aus tierischen und pflanzlichen Substanzen Arzneimittel her. Ende des 18. Jahrhunderts ging dann die moderne Chemie aus der Alchemie hervor. Bei der Chemie ging es um diverse Lebenserscheinungen, während sich die Alchemie mit der Lebenskraft an sich beschäftigte.
Im Wesentlichen basiert die Alchemie auf den vier Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde. Diese vier Elemente sollen so vereinigt werden, dass ein fünftes Wesen, die Quintessenz entsteht. Das Geistige wird in diesem Moment freigesetzt, das in jeglicher Materie vorhanden ist. Der berühmte "Stein der Weisen" wäre in diesem Fall das Endprodukt.
Durch Umwandlung zur Vollkommenheit.
Die Veredlung des Menschen und der ganzen Natur ist bei der höheren Alchemie, das zentrale Thema. Laut einer Aussage von Paracelsus bringt die Natur nur vollendete Dinge hervor, die der Mensch erst vollenden muss. Eine solche Umwandlung wird dann als Alchemie bezeichnet. Es geht, wie in der materiellen Alchemie, auch hier um Umwandlung und Vervollkommnung, damit wir unser inneres Selbst entfalten können. Man kann im Prinzip von einer Transformation unserer Seele sprechen.
Mehrere Schritte verlangte die Umwandlung von Blei in Gold oder von Eisen in Silber und auch unsere Seele kann nur in verschiedenen Stufen verwandelt werden. Auch war die Alchemie stets eng mit der Astrologie und der Astronomie verbunden. Man erkennt dies daran, dass die Alchemie sich bei ihrer Arbeit nach den Mondphasen oder den Planetenkonstellationen richtete.
Seele und Geist können ebenfalls veredelt werden
In der Alchemie hat es erstmals mit der Veredelung von Metallen begonnen. Die materielle Alchemie kann allerdings nur als äußere Erscheinung einer viel größeren Verwandlung angesehen werden - nämlich der Seele. In ihr brennt das göttliche Feuer, dass nach Vollkommenheit strebt. Sie können durch einen mystischen Prozess Ihre Fehler und Schwächen erkennen und diese ausmerzen. Sie müssen erkennen, dass Sie ein unvollkommenes Geschöpf sind, das die Vollkommenheit aber durch Weiterentwicklung durchaus erreichen kann.
Es müssen allerdings, damit sich die göttliche Seele in Ihrem Inneren zeigen kann, zunächst alle Unzulänglichkeiten beseitigt werden. Es entsteht durch sie ein negatives Karma, das Ihnen selbst schadet. Ändern Sie Ihr Verhalten nicht zum Positivem, so werden Ihnen im Leben viele schwere Prüfungen begegnen. Ein positives Karma wird Sie hingegen mit Glück und Freude in Ihrem Alltag bereichern. In der spirituellen Alchemie müssen Sie auch auf Ihrem Weg zum Ziel mehrere Stadien durchlaufen. Sie haben bereits durch die Akzeptanz Ihrer Unvollkommenheit den ersten Schritt unternommen. Nun müssen Sie nur noch ein besserer Mensch werden - das ist eigentlich schon alles.
Der Weg ist das Ziel bei der spirituellen Alchemie
Wenn Sie Ihre Schwächen erkannt haben, so ist der Wunsch nach Vollkommenheit die nächste Stufe der Alchemie. Jedoch darf es nicht Ihr Ziel sein, Ihre Fehler mit aller Gewalt zu bekämpfen, durch diese Vorgehensweise treten sie meistens noch stärker in Erscheinung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn Sie sich auf das Gegenteil des Fehlers fokussieren und somit auf Abstand gehen. Wenn Sie beispielsweise eingesehen haben, dass Sie recht eingebildet sind, dann üben Sie sich lieber in Demut, anstatt konkret gegen Ihre Arroganz anzugehen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf entgegengesetzte Eigenschaften, dann können Sie den göttlichen Teil in sich hervorbringen.
Sie müssen sich so lange das neue Verhalten aneignen, bis Sie es verinnerlicht haben und es zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Ihnen kann somit die spirituelle Alchemie Unterstützung bieten, Ihre Fehler ins Positive zu lenken. Sobald Sie alle Ihre Fehler verwandelt haben, haben Sie die höchste Stufe der Alchemie erreicht, nämlich die Erleuchtung. Sie sind dann der Vollkommenheit sehe Nahe und haben zumindest alles erreicht, was in der Macht eines Menschen steht.
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