Bildzauber

Die frühesten Hinweise auf Bildzauber finden sich in der sumerisch-akkadischen Kultur Mesopotamiens. Archäologische Funde und literarische Quellen zeigen, dass Abbilder aus Materialien wie Wachs, Holz oder Metall bereits damals für magische Zwecke genutzt wurden. Während sie in sumerischen Texten nur vereinzelt Erwähnung finden, erscheinen sie in den akkadischen magischen Schriften des ersten Jahrtausends vor Christus deutlich häufiger. Diese Figuren dienten Ritualen, die von spezialisierten Priestern durchgeführt wurden. Mit Beschwörungsformeln versehen, wurden sie den angerufenen Gottheiten präsentiert und anschließend zerstört. Solche Rituale hatten vielfältige Zwecke: Schutz vor Dämonen und Zauberei, Liebesbeschwörungen, apotropäische Handlungen oder den Schutz von Menschen, Häusern und Herrschern.

Die Bedeutung des Bildzaubers

Der Bildzauber basiert auf der Vorstellung, dass ein Abbild - ähnlich wie eine Voodoo-Puppe - eine direkte Verbindung zu der dargestellten Person herstellt. Diese Art von Magie existierte nicht nur in Mesopotamien, sondern auch im alten Indien, Griechenland und Rom. Häufig wurde eine Figur aus Ton geformt oder ein Bild gemalt, das anschließend beschworen wurde, um eine Wirkung auf die betreffende Person zu erzielen. Oft nutzte man diese Praktiken, um Schaden anzurichten, indem man das Abbild manipulierte. Der Glaube an diese Art von Magie findet sich in fast allen Kulturen der Welt.

Heute wird der Bildzauber jedoch auch für positive Zwecke eingesetzt, vor allem im Bereich der Liebe. Bei einem Liebeszauber dient ein Foto oder eine Figur dazu, Gefühle zu stärken oder eine Verbindung zwischen zwei Menschen herzustellen. Wichtig ist dabei, niemals aus Rache oder zum Schaden anderer zu handeln, sondern nur mit einer aufrichtigen Absicht. Durch die mentale Verbindung entsteht ein energetischer Kanal, über den Gedanken und Emotionen übertragen werden können.

Vorbereitung und Ablauf eines Bildzaubers für die Liebe

Die Wahl des richtigen Zeitpunktes spielt eine Rolle: Für Frauen gelten Mittwoch, Freitag oder Samstag als besonders günstig, während Männer Montag, Dienstag oder Donnerstag bevorzugen. Das Foto, das für den Bildzauber verwendet wird, sollte eine aktuelle Porträtaufnahme sein, auf der die Augen, Brust und Arme sichtbar sind. Andere Personen oder störende Gegenstände sollten darauf nicht erscheinen.

Vor dem Ritual wird empfohlen, zu duschen, frische Kleidung anzulegen und den Raum zu reinigen. Einige Praktizierende fasten zwei bis drei Tage vorher, um den Energiefluss zu klären und sich besser zu konzentrieren. Das Ritual wird barfuß und in lockerer Kleidung ohne Verschlüsse durchgeführt. Entscheidend ist, dass die Gedanken währenddessen klar und fokussiert sind, um die gewünschte Energie gezielt zu senden. Man stellt sich die betreffende Person lebhaft vor und verbindet diese Vorstellung mit positiven Gefühlen. Nach dem Ritual sollte man den Wunsch loslassen, damit die Energie frei wirken kann.

Ein bekannter Liebes-Bildzauber wird mit zwei Fotos und einem roten Faden durchgeführt. Benötigt werden zwei Bilder - eines von Ihnen und eines Ihres geliebten Menschen -, eine Kerze, roter Faden, Nadel, Stift und ein Umschlag. Nach dem Anzünden der Kerze schreibt man auf das jeweilige Foto Name, Geburtsdatum und Geburtsjahr des anderen. Anschließend werden die Fotos mit den Bildseiten aneinandergelegt und an den Ecken zusammengenäht. Dabei spricht man mehrmals eine verbindende Beschwörungsformel, die die gemeinsame Bindung stärkt. Danach legt man die zusammengenähten Bilder in einen Umschlag und bewahrt ihn an einem versteckten Ort auf, etwa unter der Matratze oder hinter einem Spiegel.

Entscheidend für die Wirksamkeit ist ein starkes, aufrichtiges Verlangen nach einem positiven Ausgang. Nur wenn die Absicht ehrlich ist und niemandem schadet, kann sich der Bildzauber entfalten.


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