Wir erleben eine "Dhyana", wenn wir alles loslassen und uns komplett im Hier und Jetzt befinden. Dhyana ist auch als letzter Schritt zur Einführung in die Meditation bekannt und durch unerschütterliche Konzentration und Präsenz gekennzeichnet. Die Meditation gilt als ein mächtiges Werkzeug, welches jedoch nicht leicht zu erlernen ist. Jemand, der sich bereits einmal versucht hat, in eine Meditation zu gelangen, dieser weiß, wie einfach es ist, sich durch Gefühle und Gedanken im Kopf ablenken zu lassen. Man merkt zudem schnell, wie viel Geduld und Willenskraft in Anspruch genommen werden, um zu meditieren, besonders täglich und über längere Zeit.
Patanjali: Der achtgliedrige Pfad - vielen, welche Yoga Praktizieren ist wohl bekannt, dass es auf der Reise in die Stille einer Menge Übung und Geduld bedarf. Ein Leitfaden auf diese Reise bietet der etwa vor rund 400 v. Chr. entstandene achtgliedrige Pfad des Yogas Patanjalis. Dieser Pfad, auch "Ashtanga" genannt, lehrt die insgesamt acht Stufen des Yoga und erstellte mit diesem eine Unterstützung zur Überwindung der "Kleshas" oder Hindernisse, diese den Geist immer und immer wieder aus der Ruhe bringen. Aus Yama, Asana, Niyama, Pranayama und Pratayahara bestehen die ersten fünf Pfade und werden auch als praktisches Yoga oder Kriya Yoga bezeichnet. Als königliches Yoga werden die drei letzten Pfade bezeichnet, Dharana, Dhyana und Samadhi.
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Die Acht Pfade bestehen aus:
Yama - Haltung nach außen Niyama - Haltung nach innen Asana - körperliche Übungen Pranayama - Kontrolle des Atems Pratyahara - Rückzug der Sinne Dharana - Konzentration Dhyana - Meditation Samadhi - Freiheit
Aus konkreten, lebensnahen wie auch praktischen Verhaltens- und Vorgehensweisen, welche aufeinander aufbauen, bestehen die acht Pfade, sie ergänzen sich und bilden eine gemeinsame Einheit. Auf dem Weg zu "Dhyana" ist die erste Diziplin "Yama", welche besagt, dass jeder lernen muss, mit anderen Wesen richtig umzugehen, weil niemand auf diesem Planeten alleine lebt. Um die Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit seinem eigenen Inneren geht es in der zweiten Disziplin "Niyama".
"Asana" beschreibt den dritten Pfad, dieser beinhaltet die unabdingbare Praxis der Körperübungen, welche zur Vorbereitung der Meditation dienen. Der vierte Pfad "Pranayama" beinhaltet die Kunst der Atemübungen, die ein großes Maß an Körperbeherrschung voraussetzten. Um die Beherrschung der Wahrnehmung der Sinne und um die Trennung der Verbindung zwischen Geist und Sinnen geht es in der fünften Disziplin "Pratyahara".
Die sechste Disziplin "Dharana" beschreibt die Vorstufe zur wahren Meditation. Um die mentale Ausrichtung und das Training des Konzentrationsvermögens geht es hier. Im Anschluss dessen ist es erst möglich, den siebten Pfad "Dhyana" zu beschreiten, das Denken gänzlich zum Stillstand zu führen.
Eine Reise in die Stille
Die Versenkung wird als die Disziplin der wahren Meditation geübt, welche auf das Erkennen des schöpferischen Prinzips der Erleuchtung hinarbeitet. Der Yoga Praktizierende erhält auf diesem Pfad Einblicke ins Absolute. Ihm offenbaren sich höhere Dimensionen, diese sich mit Worten nicht beschreiben lassen. Unterdessen der Geist beim "Dharana" unterschiedliche Formen annimmt, je nachdem vorauf man sich konzentriert, lösen sich beim "Dhyana" alle Formen.
Der Geist muss frei sein, damit man zur Erleuchtung gelangt, nur so kann er sich mit universellem Wissen füllen und in Reinheit erleuchten. Der Geist ist im Dhyana in einem ununterbrochenen Fluss auf ein Objekt ausgerichtet. Pantanjali (Yaga-Sutra 3.2) besagt auch, welches "Dhyana" ist, sobald alle Bewusstseinsinhalte einen ununterbrochenen Strom bilden. Hierbei geht es mehr als nur um Konzentration, es geht um eine Absorption des Geistes.
Eine Absorption des Geistes versteht sich als mehr als nur eine Steigerung der Konzentration. Somit beschreibt Dhyana den mühelosen Fluss des Geistes. Beschreibt Dharana, wie man seinen Geist bündeln, konzentriert wie auch fokussiert ist, dann versteht Dhyana, wie man all dieses Wissen wieder loslässt. Als Zustand in welchem es kein Bemühen, keine Anstrengungen sowie keine Denkprozesse gibt, beschreibt sich Dhyana. Dies ist die nicht bewertende Erfahrung in der die meditative Wahrnehmung im Vordergrund steht.
Dhyana üben
Konkrete Anweisungen beinhalten die ersten sieben Pfade. Bei dem achten Pfad des Dhyanas ist die s nicht der Fall. Die vorherigen Schritte sollen vielmehr auf das Erreichen des Dhyanas hinarbeiten. Fragen Sie sich dennoch, wie Sie sich diesem Zustand des Loslassens praktisch nähern können, dann fällt die Antwort ziemlich leicht aus: Sie sollten regelmäßig Yoga praktizieren und sich mit dem Patanjali beschäftigen. Sie trainieren während den Asana- und Pranayama-Übungen Ihren Geist ganz allein. Sie werden mit der Zeit feststellen, dass es Ihnen immer leichter fallen wird, Ihren Geist und Ihre Gedanken zu zügeln und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Sie sollten sich den Pfad des Dharana zu Herzen nehmen und versuchen Sie sich über einen längeren Zeitraum auf eine ganz konkrete Sache zu konzentrieren, zum Beispiel auf Ihre Atmung, auf ein Mantra oder auf eine Meditationskette.
Das Dhyana-Mudra
Als Mudra versteht sich eine ganz bestimmte Körperhaltung, eine Blick- oder Fingerposition, welche während des Yogas praktiziert werden können. Diese sorgen dafür, dass die Prana- oder Lebensenergie während der Yogapraxis harmonisch durch den Körper fließen kann. Das Dhyana-Mudra soll dabei unterstützen, ruhig, harmonisch wie auch ausgeglichen den Geisteszustand zu erreichen und den Übergang in den Zustand des Loslassens zu erleichtern.
Sie sollten als aller Erstes eine angenehme Sitzhaltung einnehmen. Dann bilden Sie mit Ihren Handflächen eine Mulde, indem Sie die rechte in die linke Hand legen. Anschließen führen Sie Ihre Daumen zusammen, sodass Sie mit Ihren Händen ein Dreieck bilden. Im Anschluss legen Sie Ihre Hände entspannt in den Schoß. Nun schließen Sie Ihre Augen und werden Sie sich Ihrer Sinne bewusst. Kommen Sie vom Äußeren ins Innere und achten Sie auf Ihre Atmung. Sie müssen bewusst in Ihrem Mudra bleiben und kehren Sie zu ihm zurück, wenn Sie feststellen, dass Ihr Geist in eine andere Richtung wandert.
Es ist selbstverständlich, dass dieser Prozess eine Menge Zeit bedarf. Lassen Sie sich somit nicht stressen und bleiben Sie stets konzentriert und geduldig. Sie müssen einfach bei sich bleiben und los lassen.
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